Michael Simon
2003-11-30 13:54:52 UTC
Mann, das war vielleicht eine schwere Entscheidung gestern im
Modellbahnladen. Starterpackungen von Märklin und Roco kamen in die
engere Wahl.
Ich wählte schließlich eine Kombination aus zwei Startpackungen und
Zusatzgleisen (A+B+C+D) sowie drei digitalen Weichenantrieben. Alles
zusammen knapp über 530 Euro. Aber dafür bekommt man von Roco schon
einiges an Material. Besonders praktisch ist es, daß man dann gleich
zwei Lokmäuse hat. Der überflüssige Gleiskreis (kleiner Radius) aus
der zweiten Startpackung wurde in Zahlung genommen, es gab auch ein
kleines Skonto.
Die Beratung in dem beengten Laden in Wien 1, Werdertorgasse, ist
ausgezeichnet, die Auswahl groß. Die Verkäuferinnen sind alle sehr
nett und kompetent, es schalten sich stets gleich ein paar Kunden ein,
wenn es um Details geht. Obwohl viel los war, wird man zu nichts
gedrängt. Ich quälte die dort fast zwei Stunden lang.
Mir gefallen bei Roco die Schienen, die modernere Digitaltechnik und
das | | System besser. Mit drei digitalen Weichen (extrem teuer) und
ähnlichem Umfang hätte Märklin über 900 Euro gekostet. Die
Märklin-Weichen mit den erhöhten Kontaktpunkten sehen aus wie die von
einer Zahnradbahn.
Ich habe inzwischen zum Test auf einem größeren Schreibtisch ein Oval
mit mehreren Abstellgleisen und einem kleinen dreigleisigen
Rangierbahnhof aufgebaut. Die Montage ist ganz einfach. Sogar mir als
Wieder-Einsteiger gelang es problemlos, die digitalen Weichen und die
zweite Lok zu programmieren (ein Klacks, - keine physikalische
Manipulation an der Lok vonnöten).
Ich brauchte ein paar Minuten, um draufzukommen, daß man vor dem
Montieren der speziellen Schienen-Verbindungslaschen, die an Drähten
von den digitalen Unterflur-Weichenantrieben kommen, natürlich die
alten entfernen muß. Hier wären vielleicht ein paar Worte in der
ansonsten ausgezeichneten Betriebsanleitung angebracht gewesen.
Es sind ein paar Prellböcke, ein manuelles Entkupplungsgleis,
Abschlüsse und Ersatzteile (Böschung) dabei, auch ein Polizei-VW-Bus
und zwei Container zur Beladung der Güterwaggons. Das eine Kurvenstück
mit sehr großem Radius läßt schon die Vielseitigkeit der Gleismaße
erahnen (nach einer normalen Weiche werden damit zwei parallele
Schienenstränge).
Die große Dampflok aus dem größeren Starter-Set (41230, DB 17 1141)
schaut sehr gut aus. Sie läuft ausgesprochen ruhig, gleichmäßig und
kann extrem langsam fahren. Leider bleibt sie dann bei manchen Weichen
im kleinen Radius hängen: Stromlos (auch das Licht geht aus). Bei
beiden Bogenweichen, aber nicht bei allen normalen. Man muß sie dann
einen Zentimeter weiterschieben, dann geht's wieder. Daher bin ich mir
nicht sicher, ob das konstruktionsbedingt ist, und ob man das mit ein
wenig Fein-Tuning beheben kann. Sind Weichenzungen- und Herz
eigentlich isoliert? Die Lok nimmt offenbar an allen Rädern Strom auf
(außer am Vorlauf-Fahrgestell), also auch über den (an zwei Achsen
angetriebenen) Tender. Damit müßten stromlose Bereiche doch gut
überwunden werden können. Seltsam.
Mit etwas mehr Tempo ruckelt es zwar beim Überfahren dieser Weichen,
aber die Lok kommt prima drüber. Bei hohen Geschwindigkeiten ist davon
überhaupt nichts zu bemerken.
Die vorderen Lichter sind funzelig, weil die Birnen ziemlich tief in
der Fassung liegen, was dem Vorbild wahrscheinlich näher kommt. Bei
absoluter Dunkelheit im Zimmer kann man sehen, wie die Schienen nach
unten knallrot beleuchtet werden (durch das Plastik), sieht aus wie
bei einer optischen Maus. Die weißen Lichter, die bei Rückwärtsfahrt
hinten am Tender aufleuchten, sind ungleich heller.
Die Utensilien zur Rauchentwicklung (Destillat, Einfüllröhrchen), die
auf der Packung und in der Anleitung versprochen werden, fehlten. Die
beiden zweiachsigen Personenwagen mit offenen Plattformen, die
dazugehören, sind ebenfalls hübsch und haben eine angedeutete
Inneneinrichtung. Gehören natürlich beleuchtet.
Insgesamt sind noch vier einfachere Güterwagen dabei.
Zum kleineren Set gehört eine knall-orange DB-Diesellok 215 129-8. Der
Motor hat ein laut knarrendes Grundgeräusch, das auftritt, sobald man
die Lok in Bewegung setzt. Sie läuft nicht ganz so ruhig wie die
Dampflok. Eine gleichmäßige, langsame Fahrt ist zwar möglich, aber es
ist eine zittrige Angelegenheit. Zumindest bleibt sie nirgends hängen,
muß nicht angeschoben werden. Die Lampen (abwechselnd drei weiße und
zwei rote) flackern etwas bei der Fahrt.
Die Höchstgeschwindigkeit dieser Lokomotive ist jedenfalls extrem.
Dabei zeigen sich die ausgezeichneten Fahreigenschaften der
Roco-Anlage. Egal ob vor- oder rückwärts und mit welcher Wagenfolge,
ob geschoben oder gezogen, egal über welch abenteuerliche
Weichenkombination und mit welcher Geschwindigkeit, - es gab bis jetzt
keine Entgleisungen. (Das habe ich von Märklin in meiner Jugendzeit
etwas anders in Erinnerung).
Wenn man die Anlage komplett abschaltet hat (Stecker ziehen), befindet
sie sich nach dem Wiedereinschalten genau im gleichen Betriebszustand
wie vor dem Abstecken. Alles bleibt gespeichert.
Sehr schön sind die langen Kabel an den Lokmäusen. So kann man immer
ganz nah am Geschehen sein und gleichzeitig alles steuern. Die
Hauptregler könnten etwas präziser konstruiert sein, bei meinen zwei
Mäusen merkt man einen deutlichen Unterschied in der Leichtgängigkeit.
Ich finde, für das Geld bekommt man eine wunderbare, hochmoderne
Anlage, mit der man viel machen und die digitalen Vorzüge voll
auskosten kann. Schon auf dem Schreibtisch kann der eine Zug im Oval
seine Reise tun, während auf den Rangiergleisen Hochbetrieb herrscht.
Mit der Ausstattung kann ein großes, zweispuriges Oval mit mehreren
Rangiergleisen anlegt werden. 6 Weichen, davon zwei Bogenweichen.
Fazit von mir als Wieder-Einsteiger: Empfehlenswert. Bin schon
neugierig auf die Lok mit der ferngesteuerten Kupplung :-)
Modellbahnladen. Starterpackungen von Märklin und Roco kamen in die
engere Wahl.
Ich wählte schließlich eine Kombination aus zwei Startpackungen und
Zusatzgleisen (A+B+C+D) sowie drei digitalen Weichenantrieben. Alles
zusammen knapp über 530 Euro. Aber dafür bekommt man von Roco schon
einiges an Material. Besonders praktisch ist es, daß man dann gleich
zwei Lokmäuse hat. Der überflüssige Gleiskreis (kleiner Radius) aus
der zweiten Startpackung wurde in Zahlung genommen, es gab auch ein
kleines Skonto.
Die Beratung in dem beengten Laden in Wien 1, Werdertorgasse, ist
ausgezeichnet, die Auswahl groß. Die Verkäuferinnen sind alle sehr
nett und kompetent, es schalten sich stets gleich ein paar Kunden ein,
wenn es um Details geht. Obwohl viel los war, wird man zu nichts
gedrängt. Ich quälte die dort fast zwei Stunden lang.
Mir gefallen bei Roco die Schienen, die modernere Digitaltechnik und
das | | System besser. Mit drei digitalen Weichen (extrem teuer) und
ähnlichem Umfang hätte Märklin über 900 Euro gekostet. Die
Märklin-Weichen mit den erhöhten Kontaktpunkten sehen aus wie die von
einer Zahnradbahn.
Ich habe inzwischen zum Test auf einem größeren Schreibtisch ein Oval
mit mehreren Abstellgleisen und einem kleinen dreigleisigen
Rangierbahnhof aufgebaut. Die Montage ist ganz einfach. Sogar mir als
Wieder-Einsteiger gelang es problemlos, die digitalen Weichen und die
zweite Lok zu programmieren (ein Klacks, - keine physikalische
Manipulation an der Lok vonnöten).
Ich brauchte ein paar Minuten, um draufzukommen, daß man vor dem
Montieren der speziellen Schienen-Verbindungslaschen, die an Drähten
von den digitalen Unterflur-Weichenantrieben kommen, natürlich die
alten entfernen muß. Hier wären vielleicht ein paar Worte in der
ansonsten ausgezeichneten Betriebsanleitung angebracht gewesen.
Es sind ein paar Prellböcke, ein manuelles Entkupplungsgleis,
Abschlüsse und Ersatzteile (Böschung) dabei, auch ein Polizei-VW-Bus
und zwei Container zur Beladung der Güterwaggons. Das eine Kurvenstück
mit sehr großem Radius läßt schon die Vielseitigkeit der Gleismaße
erahnen (nach einer normalen Weiche werden damit zwei parallele
Schienenstränge).
Die große Dampflok aus dem größeren Starter-Set (41230, DB 17 1141)
schaut sehr gut aus. Sie läuft ausgesprochen ruhig, gleichmäßig und
kann extrem langsam fahren. Leider bleibt sie dann bei manchen Weichen
im kleinen Radius hängen: Stromlos (auch das Licht geht aus). Bei
beiden Bogenweichen, aber nicht bei allen normalen. Man muß sie dann
einen Zentimeter weiterschieben, dann geht's wieder. Daher bin ich mir
nicht sicher, ob das konstruktionsbedingt ist, und ob man das mit ein
wenig Fein-Tuning beheben kann. Sind Weichenzungen- und Herz
eigentlich isoliert? Die Lok nimmt offenbar an allen Rädern Strom auf
(außer am Vorlauf-Fahrgestell), also auch über den (an zwei Achsen
angetriebenen) Tender. Damit müßten stromlose Bereiche doch gut
überwunden werden können. Seltsam.
Mit etwas mehr Tempo ruckelt es zwar beim Überfahren dieser Weichen,
aber die Lok kommt prima drüber. Bei hohen Geschwindigkeiten ist davon
überhaupt nichts zu bemerken.
Die vorderen Lichter sind funzelig, weil die Birnen ziemlich tief in
der Fassung liegen, was dem Vorbild wahrscheinlich näher kommt. Bei
absoluter Dunkelheit im Zimmer kann man sehen, wie die Schienen nach
unten knallrot beleuchtet werden (durch das Plastik), sieht aus wie
bei einer optischen Maus. Die weißen Lichter, die bei Rückwärtsfahrt
hinten am Tender aufleuchten, sind ungleich heller.
Die Utensilien zur Rauchentwicklung (Destillat, Einfüllröhrchen), die
auf der Packung und in der Anleitung versprochen werden, fehlten. Die
beiden zweiachsigen Personenwagen mit offenen Plattformen, die
dazugehören, sind ebenfalls hübsch und haben eine angedeutete
Inneneinrichtung. Gehören natürlich beleuchtet.
Insgesamt sind noch vier einfachere Güterwagen dabei.
Zum kleineren Set gehört eine knall-orange DB-Diesellok 215 129-8. Der
Motor hat ein laut knarrendes Grundgeräusch, das auftritt, sobald man
die Lok in Bewegung setzt. Sie läuft nicht ganz so ruhig wie die
Dampflok. Eine gleichmäßige, langsame Fahrt ist zwar möglich, aber es
ist eine zittrige Angelegenheit. Zumindest bleibt sie nirgends hängen,
muß nicht angeschoben werden. Die Lampen (abwechselnd drei weiße und
zwei rote) flackern etwas bei der Fahrt.
Die Höchstgeschwindigkeit dieser Lokomotive ist jedenfalls extrem.
Dabei zeigen sich die ausgezeichneten Fahreigenschaften der
Roco-Anlage. Egal ob vor- oder rückwärts und mit welcher Wagenfolge,
ob geschoben oder gezogen, egal über welch abenteuerliche
Weichenkombination und mit welcher Geschwindigkeit, - es gab bis jetzt
keine Entgleisungen. (Das habe ich von Märklin in meiner Jugendzeit
etwas anders in Erinnerung).
Wenn man die Anlage komplett abschaltet hat (Stecker ziehen), befindet
sie sich nach dem Wiedereinschalten genau im gleichen Betriebszustand
wie vor dem Abstecken. Alles bleibt gespeichert.
Sehr schön sind die langen Kabel an den Lokmäusen. So kann man immer
ganz nah am Geschehen sein und gleichzeitig alles steuern. Die
Hauptregler könnten etwas präziser konstruiert sein, bei meinen zwei
Mäusen merkt man einen deutlichen Unterschied in der Leichtgängigkeit.
Ich finde, für das Geld bekommt man eine wunderbare, hochmoderne
Anlage, mit der man viel machen und die digitalen Vorzüge voll
auskosten kann. Schon auf dem Schreibtisch kann der eine Zug im Oval
seine Reise tun, während auf den Rangiergleisen Hochbetrieb herrscht.
Mit der Ausstattung kann ein großes, zweispuriges Oval mit mehreren
Rangiergleisen anlegt werden. 6 Weichen, davon zwei Bogenweichen.
Fazit von mir als Wieder-Einsteiger: Empfehlenswert. Bin schon
neugierig auf die Lok mit der ferngesteuerten Kupplung :-)