Discussion:
Motorkondensator und Drosseln bei Decodereinbau entfernen?
(zu alt für eine Antwort)
Ralf Kleemann
2006-12-07 20:46:36 UTC
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Hallo,

laut
http://www.hp-pfeiffer.de/digiuebe/digiuebe.htm#DCC-Format
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sollen beim Decodereinbau der Enstör-Kondensator und -Drossel entfernt
werden. Gibt es dafür einen besonderen Grund?

Ich habe beim Decodereinbau bei der GFN 4103 und 218 die Kondensatoren
und Drosseln drin gelassen. Bis jetzt konnte ich noch keine Probleme
feststellen.


Ich möchte demnächst beim GFN 4125 und 4407 den MX620 einbauen.
Bei der 4125 ist, wie auch hier zu sehen,
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am Motorschild über dem Kondensator ein großes Loch. Gibt es dafür ein
besonderen Grund?

Kann es Probleme geben, wenn ich den MX620 auf das Loch klebe?

Gruß Ralf
Jens Schmidt
2006-12-07 23:39:03 UTC
Permalink
Post by Ralf Kleemann
laut
http://www.hp-pfeiffer.de/digiuebe/digiuebe.htm#DCC-Format
http://www.hp-pfeiffer.de/digi_umbau1/dcc/br218_flm_h0/br218_flm_ho_14.jpg
sollen beim Decodereinbau der Enstör-Kondensator und -Drossel entfernt
werden. Gibt es dafür einen besonderen Grund?
Ja. Decoder versorgen den Motor mit Impulsen. Lastgeregelte Decoder messen
in den Impulspausen die vom Motor, der in dieser Zeit als Generator
betrieben wird, gelieferte Spannung und versuchen, sie konstant zu halten.
Ein Kondensator und in geringerem Ausmaß auch eine Drossel beeinflussen
diese Spannung, so dass die Regelung schlechter wird.
Post by Ralf Kleemann
Ich habe beim Decodereinbau bei der GFN 4103 und 218 die Kondensatoren
und Drosseln drin gelassen. Bis jetzt konnte ich noch keine Probleme
feststellen.
Teste mal speziell die Lastregelung, z.B. schwerer Zug am Berg. Die Drossel
ist meist auch nicht so kritisch.
--
Viele Grüße,
Jens Schmidt
Roger Schwentker
2006-12-08 14:29:41 UTC
Permalink
Post by Jens Schmidt
Ein Kondensator und in geringerem Ausmaß auch eine Drossel beeinflussen
diese Spannung, so dass die Regelung schlechter wird.
Hmm. Uhlenbrock und Tams fordern in ihren Anleitungen, alle
Entstörbausteine am Motor zu belassen. Auch bei regelnden
Decodern.

Gruß
Roger Schwentker
***@regioconnect.net
--
Zappt man sich jedoch heute durch die Kanäle, kommt es einem häufig so vor,
als erlebe man eine Live-Übertragung von der Auslagetheke im Bahnhofskiosk:
Spiegel TV, Stern TV, Max TV, Amica TV, Bravo TV, Brigitte TV, Ikea Katalog TV
[Oliver Kalkofe]
Ralf Kleemann
2006-12-08 17:21:51 UTC
Permalink
Post by Roger Schwentker
Post by Jens Schmidt
Ein Kondensator und in geringerem Ausmaß auch eine Drossel beeinflussen
diese Spannung, so dass die Regelung schlechter wird.
Hmm. Uhlenbrock und Tams fordern in ihren Anleitungen, alle
Entstörbausteine am Motor zu belassen. Auch bei regelnden
Decodern.
Laut Zimo haben die Kondensatoren keinen negativen und die Drosseln
können einen negativen Einfluß auf die Regelung haben.
"Hinweis: Die Entstör-Kondensatoren haben nach bisherigen Erfahrungen
keinen negativen Einfluss auf die Regelung; aber auszuschließen ist ein
solcher auch nicht ..."

Dann lasse ich die Kondensatoren drin, entferne bei der 4125 die Drossel
und beim Schienenbus kann sie drinbleiben, da er nur den Beiwagen den
Berg hoch ziehen muß.

Gruß Ralf
Peter Wagner
2006-12-09 09:59:34 UTC
Permalink
Post by Ralf Kleemann
"Hinweis: Die Entstör-Kondensatoren haben nach bisherigen Erfahrungen
keinen negativen Einfluss auf die Regelung; aber auszuschließen ist ein
solcher auch nicht ..."
Das kann ich widerlegen. Es gibt Hersteller, die klatschen 100 nF oder
mehr parallel zum Motor in die Lok. Bei kleinen Motoren wird die Regelgrösse
(die Gegen-EMK) so stark gedämpft, dass die Lok nicht mehr gleichmässig
fährt.

Man sollte die Kondensatoren messen, oder wenn man kein Messgerät dafür
hat, zuerst drin lassen und nötigenfalls entfernen wenn die Lok komisch
ruckelt oder Geschwindkeitssprünge zeigt.
--
SchöNe Grüße aus WieN,
Peter Wagner. Spur N, DCC.
Technischer Referent des Modelleisenbahnclub "Die 160er"
Ralf Kleemann
2006-12-09 11:50:15 UTC
Permalink
Post by Peter Wagner
Post by Ralf Kleemann
"Hinweis: Die Entstör-Kondensatoren haben nach bisherigen Erfahrungen
keinen negativen Einfluss auf die Regelung; aber auszuschließen ist ein
solcher auch nicht ..."
Das kann ich widerlegen. Es gibt Hersteller, die klatschen 100 nF oder
mehr parallel zum Motor in die Lok. Bei kleinen Motoren wird die Regelgrösse
(die Gegen-EMK) so stark gedämpft, dass die Lok nicht mehr gleichmässig
fährt.
Weiß zufällig jemand wieviel pF der Kondensator beim Motorschild 504750
ca hat?
http://www.hp-pfeiffer.de/digi_umbau1/dcc/br65_alt_flm/br65_alt_flm_03.jpg

Ich kann es bei meinem nicht mehr messen, da ich ihn schon eingebaut habe.

Gruß Ralf
Arnold Huebsch
2006-12-09 09:39:13 UTC
Permalink
Ad Entstörbauteile:

1. Die kommerziellen Hersteller *müssen* HF Störungen unterdrücken. Da
gibt es gesetzliche Regelungen, die eben verhindern sollen, dass
Deine Lok Radio oder Fernsehempfang stört. Auch Funkdienste der
Rettungsorganisationen wären betroffen, daher die strikte Auflage an
die Hersteller von Loks.
2. Was Du machst und ob *Deine* Lok ohne den Gliedern auch wirklich
stört steht auf einem anderen Blatt. Die Reichweite solcher Störungen
ist gering. Ob das den üblichen Modellbahnkeller bzw Dachboden
überhaupt verläßt ist zu bezweifeln
3. Ohne den Spulen und dem Kondensator kann der Decoder die EMK des
Motors besser messen und genauer regeln. Das ist natürlich nur von
Bedeutung wenn der Decoder auch so konstruiert ist dass der auch mit
kleinsten Spannungen von 1-10mV noch was berechnet. Bei schlechten
Decodern wirst kaum einen Unterschied sehen, ob jetzt die
Entstörglieder drinnen sind oder nicht. Gute decoder können aber auch
mit den Entstörgliedern ganz gut regeln, die Berechnung der Regelung
wird aber dann sehr schwierig.
4. Auf modernen Decodern sind Puffderkondensatoren für den Decoder von
20-100µF drauf. Also um den Faktor 100 größer als das was am Motor
vom Hersteller eingebaut wurde. Üblicherweise hat man 1-10nF am Motor
und Spulen mit etwa 1-10µH. Etwas weitsichtigere Hersteller bauen
auch Bauteile ein die die Störspitzen kappen. Üblicherweise
Zehnerdioden, oder Varistoren. Das "killt" die HF Störungen
zusätzlich. Varistoren sind eher selten weil die zu langsam sind.
5. Ein weiterer Einflußfaktor ist die Motoransteuerungs PWM. Wenn die
Entstörglieder drinnen sind, ist es besser mit nur 16kHz oder 20kHz
zu fahren. 40kHz die zB der ZIMO kann sind dann eher schlechter, weil
da dann doch eher die Spulen und Kondensatoren störend wirken. Man
produziert dann einfach unnötig Wärme.
6. Ein Möglicher Test ob die Entstörbauteile negativ beeinflussen ist
die Kraft der Lok zu testen bei unterschiedlicher Motor PWM. Wenn die
Kraft sinkt bei höherer PWM, dann raus mit den Spulen und
Kondensator.

Da der Lokhersteller aber mit Analogfahrern rechnen muss, ist es nötig
das die für den geregelten PWM Betrieb störenden Bauteile drinnen sind.
--
|[#]| . \=/ Arnold Hübsch
|[_]|--/^\--H<| http://www.huebsch.at/train
|_ _________ \ http://amw.huebsch.at
_o (x)-(x)-/oo\\___ http://www.waschzettel.at
Lars Mooshammer
2006-12-09 10:06:37 UTC
Permalink
Post by Arnold Huebsch
Da der Lokhersteller aber mit Analogfahrern rechnen muss, ist es nötig
das die für den geregelten PWM Betrieb störenden Bauteile drinnen sind.
Wäre es dann von den Hersteller nicht sinnvoller, die Teile auf den
Brückenstecker unterzubringen? Ist die unmittelbare Einbaunähe zum
Motor wirklich der bestimmende Faktor (die ist dann bei Decoder doch
auch nicht gegeben)?
--
mfg -lm-
Armin Muehl
2006-12-09 11:02:24 UTC
Permalink
Post by Lars Mooshammer
Post by Arnold Huebsch
Da der Lokhersteller aber mit Analogfahrern rechnen muss, ist es nötig
das die für den geregelten PWM Betrieb störenden Bauteile drinnen sind.
Leider :-(
Ueberhaupt ist es ab einem gewissen Mass von Funktionen (Licht, Sound,
usw.) schwierig eine fuer Analog- und Digitalbetrieb gute Loesung zu
finden.
Post by Lars Mooshammer
Wäre es dann von den Hersteller nicht sinnvoller, die Teile auf den
Brückenstecker unterzubringen? Ist die unmittelbare Einbaunähe zum
Motor wirklich der bestimmende Faktor (die ist dann bei Decoder doch
auch nicht gegeben)?
Sinnvollerweise sollte man solche Stoerungen dort eleminieren, wo sie
entstehen, also am Motor.


Aber im Endeffekt ist die ganze Entstoerei ohnehin witzlos. Sehr hoch
ist die Reichweite der Stoerungen nicht. Die Frage ist auch, wen und
was ich stoeren kann. Wer in der Pampa wohnt, wo der naechste Nachbar
500m entfernt ist, kann das Thema aus technischer Sicht getrost
ignorieren. Aber Gesetze und Vorschriften sind halt vorhanden.

Armin

Armin Muehl
http://www.museumsstellwerk.de (Museumsstellwerk Rheine e.V.)
http://www.muehlenroda.de (Muehl privat)
http://de.geocities.com/anschlussbahn (Modellbahnbilder)
Arnold Huebsch
2006-12-09 14:26:29 UTC
Permalink
Post by Armin Muehl
Aber im Endeffekt ist die ganze Entstoerei ohnehin witzlos. Sehr hoch
ist die Reichweite der Stoerungen nicht. Die Frage ist auch, wen und
was ich stoeren kann. Wer in der Pampa wohnt, wo der naechste Nachbar
500m entfernt ist, kann das Thema aus technischer Sicht getrost
ignorieren. Aber Gesetze und Vorschriften sind halt vorhanden.
Es ist die Wut alles reglementieren zu wollen, ohne dabei einzusehen
dass es damit oft, noch schlimmer wird. Die Energie der Motorstörungen
ist recht gering und reicht daher nicht weit.

Da aber ein Streitfällen hauptsächlich denkbefreite Spezies zum Einsatz
kommt brauchen die einfache Regeln. Ist irgend so ein Zertifikat drauf
(CE oder was auch immer) ist es gut, wenn nicht macht man dem halt
Schwierigkeiten. Interessant dabei ist, dass das Zustande kommen der
Behauptung man hielte die HF Specs ein von diesen Leuten natürlich nicht
hinterfragt wird.
--
|[#]| . \=/ Arnold Hübsch
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Thomas 'Tom' Malkus
2006-12-10 12:08:10 UTC
Permalink
Moin,
Post by Arnold Huebsch
2. Was Du machst und ob *Deine* Lok ohne den Gliedern auch wirklich
stört steht auf einem anderen Blatt. Die Reichweite solcher Störungen
ist gering. Ob das den üblichen Modellbahnkeller bzw Dachboden
überhaupt verläßt ist zu bezweifeln
Die Störungen vom Motor sind sehr breitbandig, gerade für die
Kurzwellenbereiche können minimale Leistungen große Reichweiten
erzielen. Auf Kurzwelle mit Morsetelegrafie oder PSK31 (eine Art von
Fernschreiben) können mit Leistungen < 1 Watt noch weltweite
Verbindungen realisiert werden. Durch die Ausbreitungsbedingungen auf
der Kurzwelle kann es passieren, dass man im direkten Umkreis nichts
bemerkt, aber in einiger Entfernung sich Störungen wieder bemerkbar
machen. Also, es kommt immer darauf an...
Post by Arnold Huebsch
4. Auf modernen Decodern sind Puffderkondensatoren für den Decoder von
20-100µF drauf. Also um den Faktor 100 größer als das was am Motor
vom Hersteller eingebaut wurde. Üblicherweise hat man 1-10nF am Motor
und Spulen mit etwa 1-10µH. Etwas weitsichtigere Hersteller bauen
auch Bauteile ein die die Störspitzen kappen.
Der Kondensator (und auch die Spule) hat einen frequenzabhängigen Wider-
stand. Mehr Farad sind nicht besser, es kommt darauf an, was an
Störungen eliminiert werden soll. Für HF nimmt man Keramik- bzw. Folien-
kondensatoren, 100µF Kondensatoren sind Elektrolyt-Kondensatoren, diese
sollen die Spannung glätten, nicht so sehr HF Anteile eliminieren.

73 de Tom
--
Thomas 'Tom' Malkus, DL7BJ
Locator JO43PC * DL-QRP-AG #1186 * AGCW-DL #2737 DARC OV I19
Arnold Huebsch
2006-12-10 12:55:47 UTC
Permalink
Thomas 'Tom' Malkus wrote:
... viel korrektes zu HF.

Lassen wir einmal die Kirche im Dorf. Motore werden mit derzeit
höchstens 40kHz angesteuert. Die 10. Harmonische ist somit bei 400kHz
also am oberen Ende der Langwelle. Die Ausbreitungsbedingungen sind da
im Gegensatz zu KW eher ungünstig. Für 4MHz wären wir dann schon bei der
100sten Harmonischen, die Energien sind da dann vernachlässigbar gering.

Auf den Decodern sind nicht nur Elkos drauf sondern auch andere
Kapazitäten. Ich hab' mir einmal die Mühe gemacht div Fahrzeuge von
Roco, Kleinbahn, KleinModellbahn, GFN oberflächlich mit einem
Spektralanalysator zu checken. Betrieb mit Decoder, keine
Entstörbauteile im Fahrzeug. Auf kurze Entfernung ist da wirklich was zu
bemerken, aber schon in 2-3 Metern Entfernung ist das DCC Signal der
Anlage wesentlich stärker. Damals hab' ich das mit einem MX61/2000 der
16kHz PWM hat gemacht. Störungen waren nur ganz unten zu sehen, wobei
unterschiedliche Antennen verwendet wurden.
--
|[#]| . \=/ Arnold Hübsch
|[_]|--/^\--H<| http://www.huebsch.at/train
|_ _________ \ http://amw.huebsch.at
_o (x)-(x)-/oo\\___ http://www.waschzettel.at
Peter Wagner
2006-12-10 16:06:30 UTC
Permalink
höchstens 40kHz angesteuert. Die 10. Harmonische ist somit bei 400kHz also
am oberen Ende der Langwelle.
IMHO sind die Störungen durch Bürstenfeuer immer noch wesentlich grösser
als durch die Ansteuerung selbst. Und auch das Bürstenfeuer ist bei
PWM mit >= 16 kHz Burst wesentlich geringer als bei niederfrequenter
Ansteuerung.
bemerken, aber schon in 2-3 Metern Entfernung ist das DCC Signal der
Anlage wesentlich stärker.
Der "Störer" Anlage hat definitiv die grösste Antenne im System...
--
SchöNe Grüße aus WieN,
Peter Wagner. Spur N, DCC.
Technischer Referent des Modelleisenbahnclub "Die 160er"
Thomas 'Tom' Malkus
2006-12-10 18:19:28 UTC
Permalink
Hallo Arnold,
Post by Arnold Huebsch
... viel korrektes zu HF.
Lassen wir einmal die Kirche im Dorf. Motore werden mit derzeit
höchstens 40kHz angesteuert. Die 10. Harmonische ist somit bei 400kHz
also am oberen Ende der Langwelle. Die Ausbreitungsbedingungen sind da
im Gegensatz zu KW eher ungünstig. Für 4MHz wären wir dann schon bei der
100sten Harmonischen, die Energien sind da dann vernachlässigbar gering.
Ja, das glaube ich auch, die PWM Spannung wird sich nicht so gar
bemerkbar machen. Aber die Abrissfunken der Kohlen produzieren
breitbandige undefinierbare Störungen auf allen möglich Frequenzen
und ich denke, dass die Entstörkondensatoren hauptsächlich dafür ein-
gesetzt werden, oder? Ich bin da nicht so der Profi mit Modell-
bahnmotoren. Bei der "hochfrequenten" Ansteuerung müssten doch
eigentlich auch die Abrissfunken abnehmen?

73 de Tom
--
Thomas 'Tom' Malkus, DL7BJ
Locator JO43PC * DL-QRP-AG #1186 * AGCW-DL #2737 DARC OV I19
Peter Popp
2006-12-10 20:39:18 UTC
Permalink
Am Sun, 10 Dec 2006 19:19:28 +0100 schrieb Thomas 'Tom' Malkus
Post by Thomas 'Tom' Malkus
Hallo Arnold,
Post by Arnold Huebsch
... viel korrektes zu HF.
Lassen wir einmal die Kirche im Dorf. Motore werden mit derzeit
höchstens 40kHz angesteuert. Die 10. Harmonische ist somit bei 400kHz
also am oberen Ende der Langwelle. Die Ausbreitungsbedingungen sind da
im Gegensatz zu KW eher ungünstig. Für 4MHz wären wir dann schon bei der
100sten Harmonischen, die Energien sind da dann vernachlässigbar gering.
Ja, das glaube ich auch, die PWM Spannung wird sich nicht so gar
bemerkbar machen. Aber die Abrissfunken der Kohlen produzieren
breitbandige undefinierbare Störungen auf allen möglich Frequenzen
und ich denke, dass die Entstörkondensatoren hauptsächlich dafür ein-
gesetzt werden, oder?
Nein, die Entstörkondensatoren sind _ausschließlich_ wegen der durch
Induktion und Abrißfunken entstehenden Störungen drin,

behauptet
--
Peter Popp

Vorbild und Modell auf:
http://www.peter-popp.de/bahn/
Arnold Huebsch
2006-12-10 21:28:13 UTC
Permalink
Post by Peter Popp
Am Sun, 10 Dec 2006 19:19:28 +0100 schrieb Thomas 'Tom' Malkus
Post by Thomas 'Tom' Malkus
Post by Arnold Huebsch
Lassen wir einmal die Kirche im Dorf. Motore werden mit derzeit
höchstens 40kHz angesteuert. Die 10. Harmonische ist somit bei 400kHz
also am oberen Ende der Langwelle. Die Ausbreitungsbedingungen sind da
im Gegensatz zu KW eher ungünstig. Für 4MHz wären wir dann schon bei der
100sten Harmonischen, die Energien sind da dann vernachlässigbar gering.
Ja, das glaube ich auch, die PWM Spannung wird sich nicht so gar
bemerkbar machen. Aber die Abrissfunken der Kohlen produzieren
breitbandige undefinierbare Störungen auf allen möglich Frequenzen
und ich denke, dass die Entstörkondensatoren hauptsächlich dafür ein-
gesetzt werden, oder?
Nein, die Entstörkondensatoren sind _ausschließlich_ wegen der durch
Induktion und Abrißfunken entstehenden Störungen drin,
Ja aber wenn die Funkenlöschkondensatoren aber 100nF oder gar noch mehr
haben, dann stören sie den Decoder. Es gibt viele solche Fälle! Der
Krasseste bisher ist die Consolidation von Bachmann mit 50µF bipolar!

Daher mein genereller Rat wenn der Decoder *mit* Entstörbauteilen gut
arbeitet, dann drinnen lassen. Wenn man Probleme hat mit den
Fahreigenschaften ist das Entfernen einen Versuch wert.
--
|[#]| . \=/ Arnold Hübsch
|[_]|--/^\--H<| http://www.huebsch.at/train
|_ _________ \ http://amw.huebsch.at
_o (x)-(x)-/oo\\___ http://www.waschzettel.at
Peter Wagner
2006-12-10 23:51:45 UTC
Permalink
Post by Arnold Huebsch
Krasseste bisher ist die Consolidation von Bachmann mit 50µF bipolar!
Was haben sich die bloss dabei gedacht? Sollte das eine "elektronische
Schwungmasse" werden?

Die 50 uF dämpfen HF durch Kollektorfeuer gar nicht richtig.
--
SchöNe Grüße aus WieN,
Peter Wagner. Spur N, DCC.
Technischer Referent des Modelleisenbahnclub "Die 160er"
Arnold Huebsch
2006-12-11 07:44:54 UTC
Permalink
Post by Peter Wagner
Post by Arnold Huebsch
Krasseste bisher ist die Consolidation von Bachmann mit 50µF bipolar!
häf' a lug:
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Post by Peter Wagner
Was haben sich die bloss dabei gedacht? Sollte das eine "elektronische
Schwungmasse" werden?
Die 50 uF dämpfen HF durch Kollektorfeuer gar nicht richtig.
Gedacht haben sich die sicher nix. Nur nach dem Motto ich bau' einen
schlechten Motor ein und erspar' mir ein paar Cent. Um den Elektromist
dann in den Griff zu bekommen braucht man entsprechende
Entstörmaßnahmen, nur die trägt dann ein anderes Costcenter....
Ganzer Bericht dazu http://atw.huebsch.at/Modell/G-Spur/Consolidation.htm

Das Problem bei dem Modell war nämlich zum Motor vorzudringen. Daher der
erste Digitalisierungsbehelf mit einer Drossel vor dem Motor, weil ich
zu den Murks nicht gleich hin gekommen bin.
--
|[#]| . \=/ Arnold Hübsch
|[_]|--/^\--H<| http://www.huebsch.at/train
|_ _________ \ http://amw.huebsch.at
_o (x)-(x)-/oo\\___ http://www.waschzettel.at
Peter Wagner
2006-12-12 21:52:13 UTC
Permalink
Post by Arnold Huebsch
Post by Peter Wagner
Die 50 uF dämpfen HF durch Kollektorfeuer gar nicht richtig.
Gedacht haben sich die sicher nix.
Naja, das ist - oder war - ja noch ein C2.
--
SchöNe Grüße aus WieN,
Peter Wagner. Spur N, DCC.
Technischer Referent des Modelleisenbahnclub "Die 160er"
Thomas 'Tom' Malkus
2006-12-11 09:45:24 UTC
Permalink
Post by Arnold Huebsch
Ja aber wenn die Funkenlöschkondensatoren aber 100nF oder gar noch mehr
haben, dann stören sie den Decoder. Es gibt viele solche Fälle! Der
Krasseste bisher ist die Consolidation von Bachmann mit 50µF bipolar!
Naja, 50µF hält natürlich einen Moment die Ladung und das macht die
Regelung dann etwas "träge". Und als Entstörkondensator ist das IMHO
auch etwas heftig.

73 de Tom
--
Thomas 'Tom' Malkus, DL7BJ
Locator JO43PC * DL-QRP-AG #1186 * AGCW-DL #2737 DARC OV I19
Peter Popp
2006-12-11 19:04:10 UTC
Permalink
Am Sun, 10 Dec 2006 22:28:13 +0100 schrieb Arnold Huebsch
Post by Arnold Huebsch
Post by Peter Popp
Am Sun, 10 Dec 2006 19:19:28 +0100 schrieb Thomas 'Tom' Malkus
Post by Thomas 'Tom' Malkus
Post by Arnold Huebsch
Lassen wir einmal die Kirche im Dorf. Motore werden mit derzeit
höchstens 40kHz angesteuert. ...
Ja, das glaube ich auch, die PWM Spannung wird sich nicht so gar
bemerkbar machen. Aber die Abrissfunken der Kohlen produzieren
breitbandige undefinierbare Störungen auf allen möglich Frequenzen
und ich denke, dass die Entstörkondensatoren hauptsächlich dafür ein-
gesetzt werden, oder?
Nein, die Entstörkondensatoren sind _ausschließlich_ wegen der durch
Induktion und Abrißfunken entstehenden Störungen drin,
Ja aber wenn die Funkenlöschkondensatoren aber 100nF oder gar noch mehr
haben, dann stören sie den Decoder. Es gibt viele solche Fälle! Der
Krasseste bisher ist die Consolidation von Bachmann mit 50µF bipolar!
Gegen Funkfeuer helfen solche dicken Kondensatoren auch überhaupt
nicht, da die eine viel zu hohe Induktivität haben. Der dafür
zuständige Kondensator scheint auf dem Foto, das Du da von der Platine
gemacht hast, zu fehlen. Kann es vielleicht sein, dass die 50er
Kondensatoren gegen Lichtflackern drin sind?
Post by Arnold Huebsch
Daher mein genereller Rat wenn der Decoder *mit* Entstörbauteilen gut
arbeitet, dann drinnen lassen. Wenn man Probleme hat mit den
Fahreigenschaften ist das Entfernen einen Versuch wert.
Komisch, ich kann mich erinnern, dass man früher grundsätzlich
empfohlen hatte, die Entstörglieder rauszumachen,

grübelt
--
Peter Popp

Vorbild und Modell auf:
http://www.peter-popp.de/bahn/
Arnold Huebsch
2006-12-11 19:26:57 UTC
Permalink
Post by Peter Popp
Komisch, ich kann mich erinnern, dass man früher grundsätzlich
empfohlen hatte, die Entstörglieder rauszumachen,
Stimmt ja auch nach wie vor, nur gibt's halt auch faule Leut'
--
|[#]| . \=/ Arnold Hübsch
|[_]|--/^\--H<| http://www.huebsch.at/train
|_ _________ \ http://amw.huebsch.at
_o (x)-(x)-/oo\\___ http://www.waschzettel.at
Peter Wagner
2006-12-12 21:53:49 UTC
Permalink
Post by Arnold Huebsch
Stimmt ja auch nach wie vor, nur gibt's halt auch faule Leut'
Aber Kersten Tams "beschwert" sich im Parallelthread, dass ein
User die Teile beim Einbau seines Decoders entfernt hat.
--
SchöNe Grüße aus WieN,
Peter Wagner. Spur N, DCC.
Technischer Referent des Modelleisenbahnclub "Die 160er"
Reinhard Mueller
2006-12-12 17:43:46 UTC
Permalink
Moin moin,
Post by Peter Popp
Am Sun, 10 Dec 2006 22:28:13 +0100 schrieb Arnold Huebsch
Post by Arnold Huebsch
Ja aber wenn die Funkenlöschkondensatoren aber 100nF oder
gar noch mehr haben, dann stören sie den Decoder.
Und dienen vieleicht einem anderen Zweck.
Post by Peter Popp
Post by Arnold Huebsch
Es gibt viele solche Fälle! Der Krasseste bisher ist die
Consolidation von Bachmann mit 50µF bipolar!
Gegen Funkfeuer helfen solche dicken Kondensatoren auch
überhaupt nicht, da die eine viel zu hohe Induktivität haben.
Vor allem so ein Becher-Elko.
Post by Peter Popp
Der dafür zuständige Kondensator scheint auf dem Foto, das
Du da von der Platine gemacht hast, zu fehlen.
Auf
http://atw.huebsch.at/Bilderrahmen.htm#images/Modell/Consolidation/Filter.jpg
sieht man ganz unten etwas gelbes unter den dicken Elko
hervorschauen. Und Arnold schreibt auf
http://atw.huebsch.at/Modell/G-Spur/Consolidation.htm
"Die Filterplatine hat immens große Kondensatoren. Es sind
2 47µF plus ein kleiner Keramikkondensator."
Also gibt es den kleinen Keramischen auch noch.
Post by Peter Popp
Kann es vielleicht sein, dass die 50er Kondensatoren
gegen Lichtflackern drin sind?
Könnte sein.
Post by Peter Popp
Post by Arnold Huebsch
Daher mein genereller Rat wenn der Decoder *mit*
Entstörbauteilen gut arbeitet, dann drinnen lassen.
Wenn man Probleme hat mit den Fahreigenschaften ist
das Entfernen einen Versuch wert.
Komisch, ich kann mich erinnern, dass man früher grundsätzlich
empfohlen hatte, die Entstörglieder rauszumachen,
Ja, habe ich auch. Aber wenn man sich jetzt so umhört, scheinen
die Decoderhersteller die Entstörbauteile besser im Griff zu
haben. D.h. das Entfernen der Entstörbauteile ist nicht mehr
zwingend und kann u.U. sogar das Fahrverhalten verschlechtern,
weil der Decoder für Motoren mit Entstörbauteilen entwickelt
wurde.

Die beiden dicken Elkos gehören aber sicherlich nicht zu den
Entstörbauteilen und sollten entfernt werden.

Gruß,
Reinhard
Heiko Herholz
2006-12-12 17:52:52 UTC
Permalink
Moin,
Post by Reinhard Mueller
Post by Peter Popp
Komisch, ich kann mich erinnern, dass man früher grundsätzlich
empfohlen hatte, die Entstörglieder rauszumachen,
Ja, habe ich auch. Aber wenn man sich jetzt so umhört, scheinen
die Decoderhersteller die Entstörbauteile besser im Griff zu
haben. D.h. das Entfernen der Entstörbauteile ist nicht mehr
zwingend und kann u.U. sogar das Fahrverhalten verschlechtern,
weil der Decoder für Motoren mit Entstörbauteilen entwickelt
wurde.
ich muss ganz ehrlich sagen, das ich mich immer nur bedingt an diese
Hinweise gehalten habe. Bei Loks ohne Schnittstelle wo am eh löten und
fräsen, sägen und was auch immer musste, da habe ich Drosseln und
Kodensatoren und so gleich rausgefeuert.

Bei Loks mit Schnittstelle habe ich den Kram sofern er nicht auf dem
Blindstecker saß drin gelassen und es gab bisher auch keine Probleme.

Viele Grüße,

Heiko
Peter Popp
2006-12-12 17:58:13 UTC
Permalink
Am Tue, 12 Dec 2006 17:43:46 +0000 schrieb Reinhard Mueller
Post by Reinhard Mueller
Moin moin,
....
Post by Reinhard Mueller
Post by Peter Popp
Der dafür zuständige Kondensator scheint auf dem Foto, das
Du da von der Platine gemacht hast, zu fehlen.
Auf
http://atw.huebsch.at/Bilderrahmen.htm#images/Modell/Consolidation/Filter.jpg
sieht man ganz unten etwas gelbes unter den dicken Elko
hervorschauen. Und Arnold schreibt auf
http://atw.huebsch.at/Modell/G-Spur/Consolidation.htm
"Die Filterplatine hat immens große Kondensatoren. Es sind
2 47µF plus ein kleiner Keramikkondensator."
Also gibt es den kleinen Keramischen auch noch.
Ja, jetzt seh ich ihn auch und wenn man genau hinsieht, sieht man,
dass der offenbar von der Hinterseite her(und mit viel zu langen
Drähten?) eingelötet ist....

vermutet
--
Peter Popp

Vorbild und Modell auf:
http://www.peter-popp.de/bahn/
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