Discussion:
Nochmal von vorne: Gleisbildstellwerk
(zu alt für eine Antwort)
Roger Schwentker
2011-10-06 18:30:45 UTC
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Hallöchen!

Nachdem Herr Waldmeyer sein RaiLux leider geschlossen hat und ich
ungerne mit einem nicht mehr supporteten System arbeite, das ich
nur prinzipiell begreife, von dem ich aber keine Schaltpläne und
keine Firmware-Sourcen habe, frage ich hier mal wieder nach, ob
mir jemand Tips für den Bau eines digitalen Gleisbildstellwerkes
geben kann.

Ich steuere die Modellbahn grundsätzlich mit einer Intellibox.
Die Weichen der Hauptstrecke laufen analog, das vereinfacht mir
die Automatisierung der (Schatten-) Bahnhöfe mit Relais.

Die Privatbahn läuft aber ausschließlich manuell, das zugehörige
Gleisbildstellwerk will ich in der für mich üblichen Variante mit
einfachen Tastern bauen, die ihrerseits die Digitallogik ansprechen.
Prinzipiell ist das nicht knifflig, es artet dann halt in reichlich
S88-Encoder aus. Aber die Intellibox kann auch in der aktuellen
Version nur über eine Weichenstraße einen Zusammenhang herstellen
zwischen einem S88-Impuls und einer Weiche und sie kann nur 16 (?)
Weichenstraßen verwalten. Das sind acht Weichen. Ich brauche aber
etwa 80 Weichen und Signale für die auf Modulen aufgebaute Kleinbahn.

Was gibt es für Alternativen? Ich suche zwei Dinge:

Einmal ein Zusatzgerät für erträgliches Geld, welches ich an die
Intellibox anschließen kann und das mir die S88-Daten programmierbar
in Weichensignale verwandelt. Ich muss ihm eine Beziehung zwischen der
Taste und der Weiche beibringen können.

Zum anderen eine "dickere" Eingabemethode für die vielen Taster, denn
80 Weichen sind 20 S88. Nicht billig und nicht einfach unterzubringen.

Ideen? Hinweise?

Gruß
Roger Schwentker
***@regioconnect.net
--
Ham wers geschafft: Sind wir solange mit dem Flieger in den Süden geflogen,
bis es warm genug wurde, daß wir hier bleiben können. [Hagen Rether, Liebe 2]
Andreas Iwanowitsch
2011-10-06 19:43:55 UTC
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Roger Schwentker schrieb:

[...]
Post by Roger Schwentker
Ideen? Hinweise?
Das naheliegende. Weichen digital betreiben, vernünftige Steuersoftware.
Einfache Tastensteuerung für die Digitallogik kann bleiben, wo
gewünscht (vgl. meine Ablaufbergsteuerung, hier vor Äonen vorgestellt).

Was spricht dagegen? Kosten sind m.E. kein Argument.

Andreas
Roger Schwentker
2011-10-07 04:49:40 UTC
Permalink
Danke für die Rückmeldung, auch für die Hinweise auf preislich akzeptable
16 Kabal S88-Melder. Ich kannte bisher nur die 8-Kabal-Platinen.
Post by Andreas Iwanowitsch
Das naheliegende. Weichen digital betreiben, vernünftige Steuersoftware.
_Diese_ Weichen betreibe ich digital, aber welche Steuersoftware ist
"vernünftig"?

Gruß
Roger Schwentker
***@regioconnect.net
--
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bis es warm genug wurde, daß wir hier bleiben können. [Hagen Rether, Liebe 2]
Jan Bartels
2011-10-06 21:30:14 UTC
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Post by Roger Schwentker
Die Privatbahn läuft aber ausschließlich manuell, das zugehörige
Gleisbildstellwerk will ich in der für mich üblichen Variante mit
einfachen Tastern bauen, die ihrerseits die Digitallogik ansprechen.
Prinzipiell ist das nicht knifflig, es artet dann halt in reichlich
S88-Encoder aus. Aber die Intellibox kann auch in der aktuellen
Version nur über eine Weichenstraße einen Zusammenhang herstellen
zwischen einem S88-Impuls und einer Weiche und sie kann nur 16 (?)
Weichenstraßen verwalten. Das sind acht Weichen. Ich brauche aber
etwa 80 Weichen und Signale für die auf Modulen aufgebaute Kleinbahn.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich Dein Problem richtig verstanden habe.
Sind jeder Weiche 2 Taster (gerade/abzweigend) zugeordnet? Diese Taster
liest Du über S88 in die IB ein und stößt dort pro Taster eine
Weichenstraße an, die aus genau einer Weiche besteht? Was ist dann der
Vorteil der Digitaltechnik mit IB & Co?

Wenn's auch ohne Digital geht:
Auf unserer Clubanlage haben wir begonnen, die Stellpulte mittels
Microcontroller anzusteuern (ok: das ist auch ein bißchen digital). Die
Tasten sind in einer 8x8-Matrix angeordnet, die LEDs in einer
16x8-Matrix. Die Datenübertragung zwischen dem Pult und dem uC geschieht
seriell mit 500 kBd. Man kommt dann mit wenigen Leitungen aus und kann
das Pult außerdem sehr übersichtlich verdrahten (s.u.). Weiterhin
steuert der uC über denselben seriellen Bus die (motorischen)
Weichenantriebe an und liest die Rückmeldung ein. Bei
Doppelspulantrieben wäre noch etwas HW-Entwicklungsaufwand nötig. Für
eine derart einfache Weichensteuerung wie bei Dir kann die Firmware
problemlos angepaßt werden. Die Konfiguration der Taster, LEDs und
Weichenantriebe geschieht tabellarisch im Quellcode. Diese Lösung
bedeutet natürlich ein wenig Löt- und Programmieraufwand, ist aber
preiswert zu bauen und modular, weil auch zwischen den Anlagenmodulen
nur wenige Adern für die serielle Übertragung notwendig sind. Bei uns
stand insbesondere die Verringerung des Verkabelungsaufwands im
Vordergrund, indem wir die Elektronik dezentral verteilen konnten.

Hier noch kurz 2 Fotos von der übersichtlichen Matrixverdrahtung im Pult
eines Schattenbahnhofs:
Loading Image...
Loading Image...

@Roger: Bei Interesse bitte per PM melden.

Gruß,

Jan
Uli Johann
2011-10-07 06:50:00 UTC
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Hallo Roger,
Post by Roger Schwentker
Die Privatbahn läuft aber ausschließlich manuell, das zugehörige
Gleisbildstellwerk will ich in der für mich üblichen Variante mit
einfachen Tastern bauen, die ihrerseits die Digitallogik ansprechen.
Prinzipiell ist das nicht knifflig, es artet dann halt in reichlich
S88-Encoder aus. Aber die Intellibox kann auch in der aktuellen
Version nur über eine Weichenstraße einen Zusammenhang herstellen
zwischen einem S88-Impuls und einer Weiche und sie kann nur 16 (?)
Weichenstraßen verwalten.
wieso nur 16? Mein Twin Center kann 48 Weichenstraßen verwalten.
In der Beziehung sind IB und TC gleich. Das reicht aber
ja für Deine Anwendung immer noch nicht. Meiner Meinung nach ist das
aber auch der umständliche, schlechtere Weg. Warum nutzt Du nicht
das LocoNet?
Post by Roger Schwentker
Das sind acht Weichen. Ich brauche aber
etwa 80 Weichen und Signale für die auf Modulen aufgebaute Kleinbahn.
Einmal ein Zusatzgerät für erträgliches Geld, welches ich an die
Intellibox anschließen kann und das mir die S88-Daten programmierbar
in Weichensignale verwandelt. Ich muss ihm eine Beziehung zwischen der
Taste und der Weiche beibringen können.
Ich liste mal die Möglichkeiten auf:

- Uhlenbrock IB Switch 65800, kann 40 Weichen oder Signale oder 40
Fahrstrassen steuern.
Eine Box dürfte nicht reichen, es müssten schon zwei sein.
Automatik für Schattenbahnhofssteuerung enthalten.

- Uhlenbrock Switch-Control 63400, kann 5 Weichen steuern, wenn
jede Weiche zwei Taster haben muß, 10 Weichen wenn man mit
einer Taste pro Weiche auskommt, bis zu 433 Weichen je Taste in Verbindung
mit dem Fahrstraßenspeicher in der IB1, bis zu 1841 Weichen je Taste in
Verbindung mit dem Fahrstraßenspeicher der IBII, bis zu 761 Weichen je
Taste in Verbindung mit *einem* IB Switch.

- Uhlenbrock Track-Control, ist sehr flexibel in der Anwendung. Der
Fahrstraßenspeicher für das Track Control speichert 2000 Schaltbefehle.

- Uhlenbrock 3L Rückmeldemodul 63330, kann je Eingang, wovon er 16 hat,
2 Magnetartikel beim Einschalten und beim Ausschalten steuern.
In Deiner Anwendung z.B. ein einfacher Kippschalter oder Drucktaster mit
einfachem Schließer. Schalter schließen, Weiche 1 auf Abzweig und Signal 1
auf HP1/2. Schalter öffnen, Signal 1 auf HP0 und Weiche 1 auf Gerade.
Kann auch zum automatischen Betrieb eines Schattenbahnhofs verwendet
werden.
Das geht auch mit dem 2-L Rückmeldemodul 63320, das ist aber teurer und
hat nur 8 Eingänge.
Post by Roger Schwentker
Zum anderen eine "dickere" Eingabemethode für die vielen Taster, denn
80 Weichen sind 20 S88. Nicht billig und nicht einfach unterzubringen.
Ideen? Hinweise?
Mein Favorit wenn es kostengünstigst sein soll, ist das Switch-Control,
da ich mit einem Modul schon einen Schattenbahnhof mit 8 Gleisen steuern
kann, wenn ich mit Start- Zieltaster arbeite.

Gruß

Uli
--
http://www.die-modellbahnwerkstatt.de Modellbahnservice
http://www.uli-johann.de Twin Technik
mailto:***@nurfuerspam.de
Guido Scholz
2011-10-07 21:36:57 UTC
Permalink
Post by Roger Schwentker
Hallöchen!
Hallo Roger,
Post by Roger Schwentker
Einmal ein Zusatzgerät für erträgliches Geld, welches ich an die
Intellibox anschließen kann und das mir die S88-Daten programmierbar
in Weichensignale verwandelt. Ich muss ihm eine Beziehung zwischen der
Taste und der Weiche beibringen können.
wenn dieses Zusatzgerät ein (spärlich ausgestatteter) PC sein darf, dann
gibt es eine Alternative, die spdrs60[1]/srcpd[2] lautet. Die Anzahl der
Fahrstraßen ist praktisch nicht limitiert und Du kannst Fahrstraßen oder
Weichen über per Taste ausgelöste Rückmeldungen (S88, Loconet ...)
schalten. Die Schnittstelle zur IB ist damit auch kein Problem.
Post by Roger Schwentker
Zum anderen eine "dickere" Eingabemethode für die vielen Taster, denn
80 Weichen sind 20 S88. Nicht billig und nicht einfach unterzubringen.
Mir ist nicht klar, was Du unter "dickere Eingabemethode" verstehst. Ein
Brett mit aufgemahltem Gleisverlauf und eingebauten Tasten soll es doch
sein, oder?

Gruß
Guido

[1] http://spdrs60.sourceforge.net/
[2] http://srcpd.sourceforge.net/
--
http://www.bayernline.de/~gscholz/
http://www.lug-burghausen.org/
Roger Schwentker
2011-10-08 11:10:45 UTC
Permalink
Hallöchen!
Post by Guido Scholz
wenn dieses Zusatzgerät ein (spärlich ausgestatteter) PC sein darf, dann
gibt es eine Alternative, die spdrs60[1]/srcpd[2] lautet.
Eine gute Idee. Ein Board habe ich, eine CF-Karte mit IDE-Adapter fürs
Betriebssystem ist auch noch da...
Post by Guido Scholz
Die Anzahl der
Fahrstraßen ist praktisch nicht limitiert und Du kannst Fahrstraßen oder
Weichen über per Taste ausgelöste Rückmeldungen (S88, Loconet ...)
schalten.
Insbesondere habe ich bisher bei der Intellibox noch keine Möglichkeit
gefunden, eine Fahrstraße aufgrund eines S88-Ereignisses auszulösen.
Grrmmpf! Warum hat das Ding eigentlich beide Features?
Post by Guido Scholz
Mir ist nicht klar, was Du unter "dickere Eingabemethode" verstehst. Ein
Brett mit aufgemahltem Gleisverlauf und eingebauten Tasten soll es doch
sein, oder?
Nein, eher eine Möglichkeit, mit möglichst wenig Elektronik und
standardisierten Schnittstellen möglichst viele Taster anzuschließen.
Eine S88 hat üblicherweise 16 Eingänge, LocoIO auch. Dafür bieten beide
einen standardisierten Bus. Der RailUx hatte eine 8x8 Matrix, das sind
64 Taster, genauso das System des MEC Krefeld, von dem Kollege Jan Bartels
berichtet hat. Letzteres nutzt aber ein eigenes Busdesign bis zu den
Weichen-Decodern. Letztere habe ich aber schon. :-(

Gruß
Roger Schwentker
***@regioconnect.net
--
Ham wers geschafft: Sind wir solange mit dem Flieger in den Süden geflogen,
bis es warm genug wurde, daß wir hier bleiben können. [Hagen Rether, Liebe 2]
Andreas Priebe
2011-10-09 07:07:32 UTC
Permalink
Post by Guido Scholz
Mir ist nicht klar, was Du unter "dickere Eingabemethode" verstehst. Ein
Brett mit aufgemahltem Gleisverlauf und eingebauten Tasten soll es doch
sein, oder?
Wobei man in letzter Zeit in der Bucht recht günstig die Edelteile von
NMW erstehen kann.
Scheinen nicht mehr so bekannt zu sein, dass viele drauf lauern.
Das sieht dann doch viel schöner aus als ein bemaltes Brett. :-)


Die Frage, ob das überhaupt vorbildgerecht ist, sollen wir die stellen?
Gleisbildstellpult a la GSII oder DrS60 für eine private Nebenbahn?

:-)



Andreas
--
PMs an andreasUNTERSTRICHpriebeATwebPUNKTde
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